Historie / Entwicklung

 

Historie des Schützenvereins Bürgstadt
1911 bis Heute


Das alte Schützenhaus im Ankergarten


Die Bürgstadter Schützen, Ende der Zwanziger Jahre, vor ihrem Schützenhaus

75 Jahre Schützenverein Bürgstadt

Am Dreikönigstag 1911, dem 6. Januar, wurde der Schützenverein Bürgstadt gegründet. Die Anregung kam von Hans Möckel, einem Oberfranken, der zu dieser Zeit Bahnhofsvorsteher in Bürgstadt war und begeistert vom Leben und Treiben oberfränkischer Schützenvereine berichtete. So kam es, dass sich einige Bürger am Nachmittag des Dreikönigstages im Gasthaus zum Anker versammelten, um den Schützenverein aus der Taufe zu heben.

Protokollarische Aufzeichnungen aus dieser Zeit gingen in den Wirren des Zweiten Weltkrieges verloren, so dass wir auf mündliche Berichte und auf den ersten Eintrag im Protokollbuch nach der Neubelebung des Vereins im Jahr 1956 zurückgreifen müssen. Dort schreibt der damalige Schriftführer Rudolf Winkler:

»Der Schützenverein Bürgstadt wurde im Jahr 1911 gegründet. Als Gründer waren Bucher Alois, Walter Karl, Möckel Hans, Elbert Willy und Leibfried Alois benannt. Eine schwere Zeit liegt hinter uns. Zwei Weltkriege sind Zeugen derselben. Im Ersten Weltkrieg hatte der Verein ein Mitglied verloren, und zwar Josef Späth.

Von 1920 ab herrschte reges Leben im Verein. Viele Preisschießen und schöne Unterhaltungen und Ausflüge wurden durchgeführt. Viele erste und wertvolle Preise brachten unsere Schützen mit nach Hause. Besonders sind unsere Preisschießen in den Jahren von 1925 – 1930 zu erwähnen, aus deren Erlös der Verein seinen noch heute (1956) gut erhaltenen Schießstand erbaute. Natürlich war auch der Einsatz der Mitglieder glänzend. Auch schöne Theaterabende führte der Verein auf, welche immer ein volles Haus und reichen Beifall fanden.

1939. Der Zweite Weltkrieg brach aus, und viele unserer Schützen mußten zu den Waffen greifen. Die Vereinstätigkeit mußte aufgegeben werden.

1945. Nach sechsjährigem Ringen war Deutschland ein wüster Trümmerhaufen. Die Besatzungsmächte beschlagnahmten unsere gesamten Gewehre (2 Kleinkaliber und 2 Zimmerstutzen). Schützenvereine waren verboten. Auch unser Protokollbuch ging in diesen Wirren verloren, während das Kassenbuch wieder gefunden werden konnte.

1956. Und nun, nach 11 Jahren, hat sich Deutschland wieder – fast unglaublich – emporgearbeitet und wieder einen Namen in der Welt. Auch Schützenvereine sind wieder erlaubt, und wir entschlossen uns sofort, den Verein wieder ins Leben zu rufen. Um die Neugründung bemühten sich besonders die Herren Gottfried Keller. Dr. Mehling sowie unser sehr verdientes Ehrenmitglied Alois Bucher, Der letzte Ausschuss setzte sich aus folgenden Schützen zusammen: Köhler Otto, 1, Vorstand; Winkler Rudolf, Schriftführer; Meisenzahl Philipp, Kassier; Bucher Alois, Helmstetter Karl ll, Ullrich Alois, Beisitzer.


Besuch eines Schützenfestes in Fechenbach am Pfingsmontag 1926.


Eine Geburtstagsfeier im Ankergarten 1929.

1956 Am Jahrestag der Gründung, dem 6. Januar, trafen sich frühere Mitglieder und neu hinzugekommene Interessenten, um den Verein wieder mit Leben zu erfüllen. Bis zu einer einzuberufenden Versammlung wurden mit der vorläufigen Leitung des Vereins Otto Kohler, Rudolf Winkler, Gottfried Keller, Hans Riel und Lorenz Helmstetter beauftragt. Es ist zu hören, dass der Anstoß zur Neubelebung von Gottfried Keller, Willi Betzwieser und Hans Riel ausging. Sie schrieben im Herbst 1955 die ihnen namentlich bekannten Schützen aus der Zeit vor der Stilllegung an, fanden offene Ohren und allseitige Bereitschaft, den Verein wieder zu aktivieren.

Viel Interessantes wurde auch aus der Zeit nach der Vereinsgründung 1911 erzählt. Zuerst wurde mit Zimmerstutzen im Ankersaal geschossen. Schützenbruder Albrecht Elbert stellte ein Gartenh a us in seinem Anwesen als Schützenhaus zur Verfügung. In einem Anbau zur Mainseite wurde eine elektrisch beleuchtete Schießanlage für Zimmerstutzen mit a utomatischem Scheibenrücklauf eingerichtet. Sie war der ganze Stolz des jungen Vereins.  

In den frühen 30er J ahren wurde dieser Schießstand für 50-m-Kleinkaliberschiessen erweitert. Für die Zieler und als Kugeltang musste ein aufwendiger Unterstand in Betonbauweise erstellt werden. Die Zieler zeigten mit einem Stab, an dem eine rote Scheibe von etwa 10 cm Durchmesser angebracht war, die Schußlage und das Ergebnis an. Mit Hin- und Herwedeln wurde dem Schützen mitgeteilt, dass er eine ”Fahrkarte” geschossen hatte, Über ein Kurbeltelefon standen die Zieler mit dem Schießstand in Verbindung, Auf diesem Stand wurde in dieser Form – nach baulichen Ergänzungen 1957 – bis Ostern 1968 geschossen.

Am 27.Januar 1956 fand die erste Generalversammlung nach dem Wiederaufleben des Vereins statt. Die Wahl des Vorstandes brachte folgendes Ergebnis: Gottfried Keller, 1. Schützenmeister; Hans Riel, 2. Schützenmeister und Waffenwart; Willi Betzwieser, Kassier; Rudolf Winkler, Schriftführer; Otto Köhler und Karl Helmstetter II, Beisitzer; Lorenz Helmstetter, Vereinsdiener. Am 29. Juni konnte bereits das erste Preisschießen durchgeführt werden. Der Schießstand wurde in Gemeinschaftsarbeit wieder gebrauchstüchtig gemacht, das Schützenhaus ebenso. Geschossen wurde mit Kleinkalibergewehren, die
zwischenzeitlich angeschafft wurden, auf 50 m Entfernung. Für die Jugend war ein Luftgewehrstand aufgebaut. Das Preisschießen wurde auch von einigen auswärtigen Schützen besucht und zu einem ersten Erfolg des wieder jung gewordenen Vereins. Mit einer Weihnachtsfeier beschloß man das recht erfolgreiche erste ”neue” Jahr.

1957 - 1960 Eine behördliche Überprüfung unseres Schießstandes zwang uns im Sommer l957 zu baulichen Zusatzeinrichtungen. Ein Teil der Schießbahn musste seitliche Wände und eine obere Abdeckung erhalten, Blenden waren auf zustellen, und die Abschlußwand des Geschossfanges war zu erhöhen, In vorbildlicher Gemeinschaftsleistung wurde dieses Problem innerhalb weniger Wochen bewältigt.  

Es baute sich ein reges Vereinsleben auf. An schießsportlichen Veranstaltungen wurden regelmäßig das Eierschießen an Ostern, ein Preisschießen im Sommer und das Königsschießen im Herbst durchgeführt. Daneben entwickelten sich gesellschaftliche Einrichtungen, wie ein bunter Abend zur Faschingszeit, aus dem später der Schützenball wurde, sowie der Ausflug in den Bürgstadter Wald am Himmelfahrtstag und die Familienwanderung im Herbst. Am Jahresende 1957 zählt der Verein 48 Mitglieder, davon sind 13 Ehrenmitglieder.

Rudolf Winkler im Ja hresrückblick 1958: ”Wieder ist ein Vereinsjahr zu Ende, auf welches wir stolz zurückblicken können. Es wurde ein KK-Gewehr und ein Luftgewehr beschafft, alles beste Markengewehre. Auch wurden dieselben restlos bezahlt, so dass wir keinerlei Schulden haben. Der Schießbetrieb war besser als im Vorjahr, und hoffen wir, dass es noch besser wird, An auswärtigen Preisschießen waren wir in Schippach, Amorbach und Laudenbach, wo einige schöne Preise erzielt wurden.”  

1961 Das Jahr stand im Zeichen des 50jährigen Vereinsjubiläums. Am 30. April wurde dieses Ereignis gefeiert, Der Tag begann mit einem Gedenkgottesdienst mit anschließender Kranzniederlegung am Ehrenmal an der Alten Kirche. Es schloss sich ein Frühschoppen an, und am Abend traf sich die Schützenfamilie zur festlichen Jubiläumsversammlung, an der zahlreiche Ehrengäste teilnahmen. Das Kammertrio ”Geschwister Link” aus Miltenberg und die ”Singvögel vom Untermain” sorgten für die musikalische Unterhaltung. Mit der goldenen Ehrennadel des Vereins wurden der Ehrenvorsitzende Alois Bucher sowie die Ehrenmitglieder Fridolin Bilbert, Karl Rügamer und Karl Walter ausgezeichnet. Die Ehrennadel in Silber erhielten Josef Elbert, Karl Helmstetter, Franz Kling, Otto Köhler. Georg Meisenzahl, Karl Ottmar Meisenzahl, Alois Ullrich und Rudolf Winkler, in der Zeit vom 29. Juni bis 2. Juli wurde ein Jubiläumspreisschießen ausgerichtet.  

1962 – 1963   Auf dem geselligen Sektor profilierte sich immer mehr der Schützenball zur Fastnachtszeit. Neben dem allgemeinen Jahresprogramm verdient ein Vergleichsschießen mit dem Miltenberger Schützenverein am 29. November 1963 Erwähnung.

1964   Seit längerer Zeit wurde über den Anschluss zu übergeordneten Verbänden des Schützenwesens diskutiert, In einer Ausschusssitzung am 5. August erläuterten die Schützenbrüder Hahner und Zahn vom Schützenverein Sulzbach die Regularien. Danach entschied eine außerordentliche Generalversammlung am 22. August den Beitritt zum Bayerischen Sportschützenbund e.V. Zugeordnet wurde unser Verein dem Schützengau Main-Spessart. Bei den Rundenwettkämpfen des Schützengaues, an denen wir uns seit dieser Zeit regelmäßig beteiligen, konnte unsere Mannschaft in der C-Klasse Miltenberg/Obernburg den 2. Platz belegen ( Luftgewehr, 10 m ).  

Seit 6. Januar setzt sich der Vorstand zusammen aus: Franz Umscheid, 1. Schützenmeister; Gottfried Keller, 2. Schützenmeister; Willi Betzwieser, Kassier; Eduard Reichert, Schriftführer; Theo Fürst, Waffenwart; Karl-Fritz Breitenbach, Gerätewart; Rudolf Winkler, Hermann Müller und Otto Köhler, Beisitzer. Der Verein zählt am Jahresende 57 Mitglieder, davon sind 15 Ehrenmitglieder.

1965 - 1967 Dieser Zeitraum stand ganz im Zeichen sportlicher Erfolge. Siegenot Haluschka erreichte einen 7. Platz unter 144 Teilnehmern bei den Unterfränkischen Bezirksmeisterschaften in Würzburg am 22. Mai 1966 und qualifizierte sich zur Teilnahme an den Bayerischen Landesmeisterschaften.  

Zu Beginn des Jahres 1966 hatte sich für die südlichen Gebiete des Schützengaues Main-Spessart ein neuer Schützengau gebildet, der den Namen   ”Maintal” trägt. Gauschützenmeister ist Emil Hohm aus Eisenbach, Gausportleiter Alfred Hahner aus Sulzbach. Am 10. September 1966 startete unser Schützenbruder Siegenot Haluschka bei den Deutschen Meisterschaften in der Klasse Luftgewehr a uf den Ständen des Deutschen Schützenbundes in Wiesbaden und erzielte dort ein achtbares Ergebnis Siegenot Haluschka war es auch, der den ersten Titel des Gauschützenkönigs im Gau Maintal für sich buchen konnte. Unsere erste Mannschaft erreichte 1966 den ersten Platz in der A-Klasse, unsere zweite Mannschaft den zweiten Platz in der C-Klasse. Die erfolgreichsten Schützen dieses Jahres waren Karl-Fritz Breitenbach, Theo Fürst, Walter Fürst, Siegenot Haluschka, Manfred Kling, Josef Pechtl und Eduard Reichert. Unsere Schießanlage wurde um 4 Luftgewehrstände, die parallel zum Schusskanal der KK-Anlage in östlicher Richtung eingerichtet wurden erweitert.

Der sportliche Teil der Vereinstätigkeit tritt deutlich in den Vordergrund. Daher wurde in der Hauptversammlung 1966 die Stelle eines Sportleiters in der Vereinsführung beschlossen. Zum ersten Sportleiter wurde Anton Stich gewählt. In der gleichen Versammlung werden Anton Stich zum 2. Schützenmeister, Josef Pechtl zum Schriftführer und Eduard Reichert zum Kassier gewählt.

1968 - 1970   Bei den anstehenden Neuwahlen 1968 wurden Anton Stich zum 1. Schützenmeister, Franz Umscheid zum 
2. Schützenmeister, Gottfried Keller, Paul Platz und Manfred Kling zu Beisitzern gewählt. Die übrigen Stellen verblieben in der bisherigen Besetzung. Der Verein hat zu dieser Zeit 62 Mitglieder, davon sind 12 Ehrenmitglieder.  

Mit den Plänen unseres Vereinswirtes, ein neues Gasthaus in seinem Garten zu errichten, war für uns eine räumliche Existenzfrage gestellt. Zum Absprung in eine räumliche Unabhängigkeit hatten wir weder ein Grundstück noch Finanzmittel zur Verfügung. Nachdem von der Familie Elbert Bereitschaft bekundet wurde, im Rahmen des Neubaues ein Domizil für uns Schützen einzuräumen, entschied die Generalversammlung für einen Verbleib im Ankergarten. In einer außerordentlichen Hauptversammlung am 19. Mai 1968 wurden die Pläne und Kostenanschläge genehmigt und das Vorhaben zur Ausführung freigegeben. Unter weitgehender Eigenleistung wurde in den Jahren 1968 und 1969 die Anlage erstellt. Mit dem letzten Schuß beim Eierschießen am Ostermontag 1968 war das Kleinkaliberschießen im Ankergarten endgültig vorbei. Es folgte eine schwierige Zeit. Die sportlichen Ergebnisse waren ebenso rückläufig wie die geselligen Veranstaltungen. Mit viel Geduld und Stehvermögen gelang es Anton Stich, das Vereinsschiff durch diese kritische Zeit zu steuern. Wehmut überkam die Schützen, als sich am 30. Mai 1970 die stählernen Zähne eines Schaufelladers in unser altes Schützenhaus fraßen und es in wenigen Stunden niederlegten. Viele schöne Stunden hatten wir hier verbracht – sie werden uns Schützen immer in guter Erinnerung bleiben.

Am 7.Juni 1970 wurde die neue Schießanlage eingeweiht. Vergessen waren die Sorgen und Nöte der vergangenen Monate, und mit Freude wurde dieser Tag gefeiert. Er begann mit einem Gottesdienst in der Neuen Kirche und einem Totengedenken am Ehrenmal. In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste weihte unser Pfarrer, H.H. Dekan Stefan Konrad, unsere Sportstätte. Am Nachmittag wurde die Anlage der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit der neuen Schießanlage stehen dem Verein 12 Luftgewehrstände, gebaut nach den Richtlinien des Deutschen Schützenbundes, sowie ein Schützenzimmer zur Verfügung.

In der Woche nach der Einweihung wurde das erste Pokalschießen der Ortsvereine von Bürgstadt ausgetragen, das seit dieser Zeit zum festen Bestandteil sportlicher Veranstaltungen in Bürgstadt wurde. Das erste Pokalschießen wurde ein voller Erfolg. Es beteiligten sich 27 Mannschaften aus 19 Vereinen. Sieger und erster Pokalinhaber wurde der Obst- und Gartenbauverein.

In der Generalversammlung 1970 wurde Rudi Fleckenstein zum Kassier, Manfred Kling zum Sportleiter und Karl-Fritz Breitenbach zum Waffen- und Gerätewart gewählt. Am 5. Oktober 1970 konnten wir unserem Ehrenvorsitzenden Alois Bucher unter Böllerschüssen und Klängen der Miltenberger Jagdhornbläser zum 90. Geburtstag gratulieren.

1971 - 1973   Es folgten Jahre, frei von zusätzlichen Belastungen, in denen sich der Verein seinen eigentlichen Zielen widmen konnte. Die neue Schießanlage hat sich hervorragend bewährt und findet rundum Anerkennung. Die   Rundenwettkämpfe, an denen sich seit Jahren 3 Mannschaften beteiligen, können reibungslos abgewickelt werden. Für unseren verstorbenen Schützenbruder Rudi Fleckenstein wurde 1971 Max Reiter zum Kassier gewählt, 1972 Heinrich Lehmann zum Waffenwart.  

Am 11. März 1973 wurde der Gauschützentag des Schützengaues Maintal in Bürgstadt abgehalten. Der Tag begann mit einer Kirchenparade vom Rathaus zur Neuen Kirche, wo H.H. Pfarrer Konrad einen Gottesdienst für die verstorbenen Schützen hielt. Danach ging es mit klingendem Spiel zur Sporthalle, in der Anton Stich und 2. Bürgermeister H.-J. Eck die Tagungsgäste, unter ihnen Bezirksschützenmeister Frahse aus Würzburg sowie Herr Landrat Oberle, begrüßten.

Im Verlauf des Gauschützentages wurde Anton Stich mit der silbernen Ehrennadel des Bayerischen Sportschützenbundes ausgezeichnet. Der amtierende Gauschützenmeister Emil Hohm wurde wiedergewählt, ebenso der Gausportleiter Alfred Hahner. Der Veranstaltung kam insofern eine besondere Bedeutung bei, als es eine der ersten raumübergreifenden Verbandstagung im neugebildeten Landkreis Miltenberg war. Landrat Oberle in seiner Ansprache: ”Die Sportler sind berufen, stabile Brücken des Verständnisses und der Zusammengehörigkeit zu bauen. Es geht darum, den neuen Kreis, der durch die Gebietsreform geschaffen wurde, als eine große Gemeinschaft zu stärken.”

1974 - 1977 Ein Jugendpreisschießen in der Zeit vom 19. bis 23.Juli 1974 wurde positiv aufgenommen und erleichterte uns von langjährigen Nachwuchssorgen. Theo Fürst und Gustav Müller nehmen sich in besonderer Weise den interessierten Jugendlichen an und richten eigene Trainingsabende für Jung- schützen ein.  

Das Jahr 1975 wurde das bisher erfolgreichste. Sowohl die erste Mannschaft mit Theo Fürst, Siegenot Haluschka, Manfred Kling und Gustav Müller als auch die zweite Mannschaft mit Roland Birke, Karl-Fritz Breitenbach, Alfred Hedrich, Klaus Kiesche, Heinrich Lehmann und Eduard Reichert wurden Meister ihrer Klassen. In der Generalversammlung 1975 wurde Manfred Kirchgeßner zum Kassier gewählt.

1976 bauten die Schützen aus Anlaß des 100jährigen Jubiläums des Vereinigten Sängerbundes Liederkranz zu Ehren ihres Ehrenmitgliedes Rektor i.R. Alois Ullrich ein naturgetreues Modell des Bürgstadter Rathauses und führten es im Festzug mit. Schützenbruder Ullrich ist Verfasser des Bürgstadter Heimatliedes und Ehrenbürger des Marktes Bürgstadt. Zur Pflege von Partnerschaft und internationaler Begegnung trafen sich die Schützen mit Soldaten des Cottonbaler-Bataillons der US-Army am 10. April 1976 in Aschaffenburg und am 8. Mai in Bürgstadt. Am 3. Dezember 1976 waren wir Gäste der Bundeswehr in Külsheim.

1978 - 1980   Am 6. Januar 1978 wählte die Generalversammlung einen neuen Vorstand. Ihm gehören an: 

Manfred Kling, 1. Schützenmeister; Franz Umscheid, 2. Schützenmeister; Josef Pechtl, Schriftführer; Manfred Kirchgeßner,
Kassier; Heinrich Lehmann, Waffenwart; Josef Wolf, Sportleiter; Theo Fürst und Gustav Müller, Jugendbetreuer; Gerhard Bauersachs, Eduard Reichert und Anton Stich, Beisitzer.

Auf dem Gauschützentag in Kirchzell am 11.März 1978 erhält Anton Stich die goldene Ehrennadel des Schützengaues für seine langjährige Tätigkeit als 1. Schützenmeister. Er führte unseren Verein zehn Jahre.

Besonders beim Pokalschießen entstanden durch die erfreulich vielen Teilneh- mer räumliche Engpässe. Es wurde beschlossen, die Schießstände vom Allge- meinraum, der bei dieser Gelegenheit vergrößert werden soll, durch eine Glaswand zu trennen. Eine Busfahrt nach Nürnberg im Oktober 1979 bereicherte den geselligen Teil der Veranstaltungen.

In der Generalversammlung 1980 wurde über das von der Gemeinde geplante ”Sportzentrum Nord diskutiert. Es wurde beschlossen, daß der Schützenverein Flächen für eine Schießsportanlage anmeldet, die im Bebauungsplan entsprechend   ausgewiesen werden sollen. Es soll zunächst bei dieser Absicht bleiben; eine Verwirklichung steht in absehbarer Zeit nicht zur Diskussion. Erich Binder wurde zum Sportleiter gewählt.

1981 - 1983 Aus Anlaß der 25. Wiederkehr der Neubelebung des Vereins nach dem Zweiten Weltkrieg fand am 4. April 1981 ein Ehrenabend statt, bei dem Franz-Josef Eckert, Josef Elbert, Lorenz Helmstetter, Georg Meisenzahl und Alois Ullrich mit der goldenen Vereinsnadel ausgezeichnet wurden. Die Nadel in Silber erhielten Eugen Berberich, Willi Betzwieser, Gottfried Keller, Dr. Ludwig Mehling, Adelbert Meisenzahl, Paul Platz, Franz Umscheid, Oswald Umscheid und Josef Walter.

Beim Bürgstadter Bürgerfest 1981 beteiligten sich die Schützen mit einer Schießbude und einem offenen Wettbewerb um den ”Bürgerfest-Schützenkönig". Erich Hofmann konnte den Titel für sich buchen und die Bürgerfestscheibe in Empfang nehmen.

Durch Nutzungsänderung des früheren Gasthauses zum Anker steht uns der Ankersaal nicht mehr zur Verfügung. Der vorläufig letzte Schützenball an Fastnacht 1980 beendete eine langjährige Serie von Faschingsbällen, die den Schützen und ihren Gästen in bester Erinnerung bleiben werden. Die sich anschlies- sende zweimalige Beteiligung an einem Gemeinschaftsball mehrerer Vereine

brachte ebensowenig den erhofften Effekt wie ein eigener letzter Ball 1983. Tagesausflüge mit dem Bus nach Idar-Oberstein, nach Jagsthausen und nach Augsburg waren demgegenüber erfolgreicher und wurden von den Mitgliedern und ihren Familien gut angenommen.  

Am 15. Februar 1982 wurde der Verein in das Vereinsregister beim zuständigen Amtsgericht in Obernburg eingetragen.
In der Generalversammlung 1982 wurde Gustav Müller zum 2. Schützenmeister und Hans Welker zum Sportleiter gewählt. 
Die Generalversammlung 1983 beschloß, das 75jährige Bestehen des Vereins im Jahr 1986 mit einem Fest zu feiern.
Beim Bürgerfest 1983 wurde Frau Alexandra Müller Bürgerfest-Schützekönig.  

1984 - 1986 1984 war ein erfolgreiches Jahr der Jungschützen. Die Arbeit der beiden unermüdlichen Betreuer, Theo Fürst und Gustav Müller, zeigte Früchte. Bei einem Schüler- und Jugendvergleichsschießen des Gaues wurde unsere Mannschaft mit Stefan Breitenbach, Kai Helmstetter und Ralf Meisenzahl Zweiter in der Mannschaftswertung der Klasse Schüler. Bei einem Jugendzeltlager des Schützengaues konnte Stefan Breitenbach einen ersten Platz erringen und Kai Helmstetter das beste Durchschnittsergebnis für sich buchen.